Unser Awareness-Konzept

Das hier ist unser allgemeines Awareness-Konzept, das für einzelne Veranstaltungen eventuell nochmals angepasst wird.

Was uns wichtig ist

Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen – und es braucht Euch alle, um eine Veranstaltung zu kreieren,auf der sich alle möglichst sicher und wohl fühlen.

Wir  haben viele Erfahrungen gesammelt und wir haben unterschiedliche Ideen ausprobiert, um allen eine Veranstaltungs-Erfahrung zu ermöglichen, die möglichst frei von subjektiven Grenzverletzungen und anderen negativen Erfahrungen ist. Gleichzeitig möchten wir den Raum bieten sich fallen zu lassen, damit ihr ohne Druck und Zwänge die Veranstaltung genießen könnt. Dies ist natürlich immer wieder auf’s Neue eine Herausforderung.

Wir glauben, jede Veranstaltung braucht ihre eigene gewachsene und erprobte Struktur, um sich im besten Fall zu einem Safer Space zu entwickeln – insbesondere für Menschen, die eventuell sonst in der Alltagswelt von Diskriminierungen betroffen sind. Bei unseren Veranstaltungen hat sich immer wieder gezeigt, dass in herausfordernden Situationen verschiedenste Menschen schnelle und gute Unterstützung geleistet haben – auch als Nicht-Teil des Orga-Teams.

Dieses Potenzial wollen wir nutzen.

Wir sprechen also Euch alle in einem besonderen Maße an, mit Verantwortung dafür zu übernehmen, dass sich alle sicher und wohlfühlen.

Ihr beobachtet eine (tänzerische) Annäherung und seid Euch nicht sicher ob die (angetanzte) Person dies auch möchte? Fragt nach und achtet gemeinsam darauf, dass insbesondere in den ersten Reihen sich alle wohlfühlen sollen und FLINTA* Personen nicht verdrängt werden.

Ihr registriert, dass jemensch diskriminierende Sprache verwendet oder sich in irgendeiner Form über andere Personen lustig macht? Sprecht die Person freundlich darauf und an bittet sie, das sofort zu lassen.

Ihr seht Menschis ohne Shirt? Weist freundlich darauf hin, dass wir alle Shirts tragen, solange shirtless sein nicht für alle eine normalisierte Option ist.

Ihr seht, dass eine Person überfordert wirkt? Spracht sie an und fragt nach!

Das alles ist natürlich nicht als eine Verpflichtung gemeint, sondern als kleiner Reminder an unsere Policy und auf was man so achten kann. Und auch eine Ermunterung dafür, kleine Herausforderungen als Party-Crowd selbst zu lösen. Ihr habt natürlich JEDERZEIT die Möglichkeit, uns als Veranstaltende hinzuzuziehen, wenn Euch eine Situation überfordert. An der Tür wird die ganze Zeit über eine Person ansprechbar sein und auch ein mobiles Team ist unterwegs, wie ihr das erkennt werden wir vor Ort aushängen.

Und: Wie immer haben wir auch klare rote Linien: jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (Rassismus,Antisemitismus, Misogynie [Frauenfeindlichkeit], Ableismus [Feindlichkeit gegen Menschen mit Behinderung], Queerfeindlichkeit etc.) und  massive oder wiederholte Grenzverletzung führt zu einem Ausschluss von unseren Veranstaltungen beziehungsweise wird versucht, im Sinne der betroffenen Personen zu lösen.

Die Ansprache und die Umsetzung von Ausschlüssen bitten wir uns als Veranstaltenden zu überlassen.

Und sonst noch? 

Dieses Konzept wurde von uns auch als gut umsetzbar erfahren, da wir sehr viele Menschen die zu unseren Veranstaltungen kommen gut kennen.

Dies soll aber keinesfalls bedeuten, dass nicht auch Personen die uns nahe stehen oder die Stammgäst*innen auf unseren Events sind sich falsch oder übergriffig verhalten können. Insbesondere aus diesem Grund glauben wir, „Awareness“ funktioniert in unserem Kontext eben nur als eine von allen akzeptierte Grundhaltung und als ein gemeinsames Projekt, für dessen Erfolg sich alle Beteiligten verantwortlich fühlen. So wollen wir auch einen weitestgehend macht- und hierarchiearmen Raum schaffen und wir vermeiden (soweit wie möglich, Handlungsmacht bei einigen wenigen zu bündeln, da dies eben erneut eine Anfälligkeit für (unbewussten) Machtmissbrauch verschärft.

Uns ist aber auch wichtig, dass ihr Euch nun damit nicht überfordert fühlt. Wir wollen uns als Veranstaltende nicht vor Verantwortung drücken und wir wollen niemanden verpflichten, in Interaktionen zu treten, die ihm*ihr unangenehm sind. Die Erfahrungen haben aber gezeigt, dass viele von Euch gern und souverän kleinere Situationen lösen und dazu wollen wir erneut ermuntern!

Schaffung von „Awareness“ ist eine komplexe Herausforderung. Eine Option ist, diese über externe „Awarenessteams“ zu lösen. Jedoch gibt es viele weitere Alternativen, und jedes Setting und Format braucht einen eigenen funktionierenden Ansatz, der auch von den Besucher*innen getragen wird.

Hier habt ihr unseren Ansatz lesen können.

Wenn Euch noch irgendetwas einfällt, ihr findet, wir haben etwas Wichtiges vergessen oder Ihr Nachfragen habt, meldet Euch bitte gern über Instagram bei uns. Uns ist sehr wichtig, dass unsere Idee auf breite Akzeptanz stößt und wir freuen uns, auch diese mit Euch lebendig weiterentwickeln zu können!